Praktizieren auch Sie schon den „unbossed“ Führungsstil?

Veröffentlicht
2. August 2023
Praktizieren auch Sie schon den „unbossed“ Führungsstil?
Eine Studie der Universität St. Gallen hat Führungstrends in der modernen Arbeitswelt untersucht und dabei u.a. festgestellt, dass „unbossing“ und „Shared Leadership“ total im Trend liegen.

Aber was konkret ist ein unbossed Führungsstil?

Unbossing ist das Gegenteil der althergebrachten Führungskultur des „Command and Control“.

Der „Command and Control“ Führungsstil ist dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskräfte ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeitsaufgaben in allen Details vorschreiben und darüber hinaus auch festlegen, wie sich die Teammitglieder zu verhalten haben.

Schlussendlich kontrollieren diese Führungskräfte fortlaufend, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch alles so machen wie vorgegeben.

Ganz anders funktioniert „unbossing“. In der „unbossed Führungskultur“ lassen die Führungskräfte grundsätzlich los, geben ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freiraum für autonomes Handeln und teilen auch die Führungsverantwortung in ihren Teams.

So weit, so gut. Das klingt nach einer sehr schönen und modernen Arbeitswelt und hoher Zufriedenheit bei Führungskräften und Teams. Oder?

Die Universität St. Gallen weist in ihrer Studie gleichzeitig darauf hin, dass es ein schmaler Grat zwischen einer positiv gelebten unbossed Führungskultur und einem falsch verstandenen, orientierungslosen Laissez-faire Führungsstil ist.

Anders als der unbossed Führungsstil führt der Laissez-faire Führungsstil unvermeidlich zu negativen Folgen auf die Teams. Laissez-faire bedeutet de facto Nichtführung und kann zu reduzierten Leistungen des Teams, Ziellosigkeit, reduziertem Mitarbeiterengagement und sogar zu Konflikten im Team führen.

Laissez-faire ist daher nicht gewollt.

Die Universität St. Gallen hebt stattdessen hervor, dass auch eine „unbossed Führungskultur“ eine bestimmte Form von Leadership erfordert.

Eine Führung nämlich, die den Teams Orientierung und eine Vision vermittelt und darüber hinaus auch die Bedeutung der Arbeit erkennbar macht. Stichwort „purpose“.

Der unbossed Führungsstil setzt daher zwingend eine orientierungsgebende Führung voraus, die den oft dezentralen Teams gelebte Wertschätzung, effektive Priorisierung und gemeinsames Sinnerleben vermittelt.

Führungskräfte haben hierbei die wichtige Rolle als Vorbild.

Durch die wirksame Verteilung der Führung im Team „empowern“ (ermächtigen) die Führungskräfte ihre autonom arbeitenden Teams.

Richtig verstanden und umgesetzt unterstützt der unbossed Führungsstil somit die Entstehung autonomer Teams.

Beim richtig umgesetzten unbossed Führungsstil trauen sich Teammitglieder zu, selber wirksam einen Teil der Führungsaufgaben zu übernehmen und erkennen gleichzeitig auch den Sinn ihrer Arbeit.

Gerade in den dezentralen Teamstrukturen von „New Work“ stellt der unbossed Führungsstil sicher, dass sich die Teammitglieder gewertschätzt fühlen. Wertschätzung hat zudem einen wichtigen positiven Nebeneffekt, denn sie erhöht bekanntlich auch die Mitarbeiterbindung nachhaltig.

Fazit:

Wenn die Führungskräfte ihren Teams effektive Orientierungshilfen geben und selber auch als Vorbild agieren, dann kann der unbossed Führungsstil gerade in Organisationen mit dezentralen Führungsstrukturen viel positive Wirkung entfalten.

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